AKTIE IM FOKUS : Volkswagen (VW) weiter im Abwärtsstrudel

Weitere negative Analystenstimmen und der Rauswurf aus den prestigeträchtigen Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindizes hatten die Vorzugsaktie am Morgen sogar bis auf 94,36 Euro gedrückt. Das war das tiefste Niveau seit vier Jahren und bedeutete einen Einbruch von fast 42 Prozent im Vergleich zum Kurs vor dem Hochkochen der Affäre. Da hatten die Papiere noch 162,40 Euro gekostet.

UNSICHERHEIT HÄLT AN

Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs sieht die VW-Aktie ganz im Zeichen enormer Unsicherheit – nicht nur hinsichtlich der Rückrufkosten und möglicher Strafzahlungen, sondern auch einer skeptischeren Sicht auf Diesel-Pkw in der Zukunft. Sein Kursziel liegt bei 100 Euro – folglich lautet seine Empfehlung an die Anleger, die Aktie zu verkaufen.

Nach Einschätzung des Goldman-Experten kalkuliert der Aktienmarkt eine Sonderbelastung bei der VW-Aktie von 11,3 Milliarden Euro ein. So ist auch der massive Einbruch zu erklären. Bis jetzt sind 29 Milliarden Euro an Börsenwert bei VW verpufft – ungefähr soviel ist die Deutsche Post insgesamt an der Börse wert. Der VW-Konzern selbst brachte zuletzt noch gut 48 Milliarden Euro auf die Waage.

AUTOZULIEFERER KÖNNTEN AUF LANGE SICHT PROFITIEREN

Mittlerweile sind die Kurse in der Autobranche derart im Keller, dass am Dienstag manche Anleger schon wieder auf Schnäppchenjagd gingen. Gesucht waren vor allem Autozulieferer wie Continental . Sie sieht Goldman-Analyst Burgstaller als möglicherweise größte Profiteure von "Dieselgate" – wenn etwa die Autofirmen künftig effektivere Abgasreinungsanlagen in ihre Fahrzeuge einbauen müssten./ag/das/mis/he

Quelle: dpa-AFX