Online-Casinos: Großes Suchtpotenzial und (fast) nur illegale Anbieter

Onlineglücksspiel bringt aufgrund des sehr einfachen Zugangs von daheim ein noch größeres Suchtpotential mit sich als konventionelles Glücksspiel. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie hat die Nutzung von illegalen Casinowebseiten enorm zugenommen. Das bequeme Spielen von der heimischen Couch ist sehr verlockend – hohe Boni werden angeboten, damit man sich bei diversen Seiten registriert und spielt. Gleichzeitig verliert der Spieler schnell die Übersicht bzw. hat, da es sich ja „nur um Zahlen auf einem Bildschirm handelt“ kaum ein Gefühl zu den verspielten Beträgen.

Über 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung im Alter von 14 bis 65 Jahren haben im Zeitraum von Juli 2009 bis Februar 2011 bereits an Glücksspielen teilgenommen – so eine Studie zur Spielsuchtprävention. Im heutigen Zeitalter der Smartphones und Tablettes ist diese Zahl noch bedeutet höher!

Mittlerweile hat die WHO das pathologische, zwanghafte Glücksspiel als eigenständige psychische Erkrankung im internationalen Krankheitsklassifikationssystem (ICD 11) anerkannt.

Es ist also zu erkennen: Spielsucht – gerade im Bereich des Onlineglücksspiels – ist kein Tabuthema, dass nur einen kleinen Kreis von Personen betrifft. Auch hier muss von einer Pandemie gesprochen werden. Dabei ist es keine Schande, den übertrieben aggressiv angepreisten Angeboten der illegalen Anbieter zu erliegen: meist wird über das (legale) Sportwettenangebot Werbung in den Medien bzw. online gemacht. Sobald man auf der jeweiligen Website der Anbieter ankommt, wird der Spieler aber schnurstracks mit attraktiven Boni zum Casinobereich „umgeleitet“. Der Grund ist klar: im Casinobereich sind die Erträge der Anbieter viel höher, da der Kunde viel schneller sein Geld verspielt.