Die FuBus-Gruppe (kurz FuBus), medial auch unter Infinus bekannt, war ein Verbund verschiedener Gesellschaften (Future Business KGaA, Prosavus AG, ecoConsort AG) im Finanzdienstleistungssegment.
Die Gruppe wurde Anfang der 90er Jahre als Vermittler von Lebensversicherungen gegründet. Ende der 90er Jahre kaufte die FuBus bereits bestehende Kapitallebensversicherungen auf („Zweitmarkt-Policen“). Der dafür erforderliche Kapitalbedarf wurde meist über die Ausgabe von Orderschuldverschreibungen finanziert, mit Zinssätzen zwischen 4,5% und 9%.
Ab 2008 funktionierte das Geschäft mit den Zweitmarkt-Policen nicht mehr – es kam zum Abschluss von neuen Lebensversicherungen als Eigenverträge mit der Fubus als Versicherungsnehmerin (sog. Eigenverträge). Die Provisionen für diese Lebensversicherungen wurden betrügerischerweise als Umsatz dargestellt. Diese Eigengeschäfte machten ab 2009 unglaubliche 96% des Geschäftes aus, nur 4% entfielen auf die Vermittlung von Policen für Dritte.
Hauptproduktpartner für die Eigengeschäfte war seit 2006 die Finance-Life-Gesellschaft mit über 50% des Geschäftes. Die Finance-Life schloss Einzel-Policen mit einem Versicherungsvolumen von 3 bis 4 Mrd. EUR ab.
Ohne diese Eigenverträge wäre die FuBus spätestens ab 2008 defizitär gewesen und hätte Insolvenz anmelden müssen. Durch die Aufrechterhaltung dieses „schneeballartigen“/ „betrügerischen“ Systems ist es der FuBus mit den Gesellschaften Future Business KGaA, Prosavus AG und ecoConsort AG jedoch gelungen, bis zum Jahr 2013 neben den Orderschuldverschreibungen, Genussrechte, Nachrangdarlehen sowie Aktien zu emittieren, wodurch viele Anleger zu Schaden kamen. Es handelte sich um eines der größten Schneeballsysteme in Deutschland in den letzten Jahrzehnten (Infinus-Skandal).
In einem Strafverfahren vor dem LG Dresden wurden fünf FuBus-Manager im Juli 2018 unter anderem wegen Betruges zu hohen Haftstrafen (noch nicht rechtskräftig) verurteilt.
Spätestens ab dem Jahr 2009 hat sich die österreichische UNIQA als damalige (in)direkte 100% Gesellschafterin der Finance-Life mit der Plausibilität des Geschäftsmodells befasst und dabei in internen Memos den Vorstand der UNIQA auf mögliche Risiken, unter anderem, dass ein schneeballartiges System vorliegen könnte, hingewiesen. Dennoch hat die UNIQA bis Mitte 2011 am Vertrieb ihrer Policen festgehalten und damit beigetragen, dass die betrügerischen Handlungen der FuBus-Manager fortgesetzt werden konnten. Das System endete mit der Insolvenz der FuBus im November 2013.